Nomen est omen? Die Benennung von Krankenhäusern aus erinnerungskultureller Perspektive

Nomen est omen? Die Benennung von Krankenhäusern aus erinnerungskultureller Perspektive

Veranstalter
Prof. Dr. med. Florian Bruns und Dr. phil. Christian König (Institut für Geschichte der Medizin der TU Dresden und Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Ausrichter
Institut für Geschichte der Medizin der TU Dresden und Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Veranstaltungsort
Universitätsklinikum Dresden, Hörsaal Haus 21
PLZ
01304
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
05.10.2023 -
Von
Stephan Strunz, Technische Universität Dresden

Das Institut für Geschichte der Medizin der TU Dresden sowie das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg laden herzlich ein zur 11. Mitteldeutschen Konferenz für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte "Nomen est omen? Die Benennung von Krankenhäusern aus erinnerungskultureller Perspektive" am Donnerstag, den 5. Oktober 2023 in Dresden.

Nomen est omen? Die Benennung von Krankenhäusern aus erinnerungskultureller Perspektive

Ob Facies hippocratica, Morbus Parkinson, Langerhans-Zellen oder Kocherklemme – die Verwendung von Eponymen ist in der Medizin weit verbreitet. Die Benennung von (patho-)physiologischen Mechanismen, Krankheiten, anatomischen Strukturen oder medizinischen Instrumenten nach ihren (meist männlichen) Erstbeschreibern, Entdeckern oder Erfindern besitzt eine lange Tradition. Auch Preise und Auszeichnungen medizinischer Fachgesellschaften oder Fakultäten wurden oft nach Personen benannt. Seit Ende des 20. Jahrhunderts ist der Gebrauch mancher Eigennamen in die Kritik geraten, insbesondere dann, wenn sie an Personen erinnern, die ihre Tätigkeit in einem Unrechtskontext, wie etwa (aber nicht ausschließlich) dem Nationalsozialismus, ausgeübt haben.

Im Zentrum unserer Konferenz steht eine weitere erinnerungskulturelle Praxis, die über den terminologischen Binnenraum der Medizin hinaus- und in den öffentlichen Raum hineinreicht: die Benennung von Krankenhäusern. Die Namensgebung von Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen der Krankenversorgung wurde bisher in Deutschland wenig untersucht und hinterfragt. Schon die Datierung bereitet Schwierigkeiten. Wann wurde es hierzulande üblich, Krankenhäuser oder Stationen nach Personen zu benennen? Welche Akteure stießen die Namensgebung an und aus welchen Gründen? Lassen sich bestimmte Muster oder Konjunkturen in der Benennungspraxis erkennen? Und schließlich aus aktueller und zugleich normativer Perspektive: Wie ist damit umzugehen, dass die mit der Benennung geehrte Person den gewandelten Maßstäben nachfolgender Generationen mitunter nicht mehr genügt?

Programm

10:00-10:15 Uhr
Begrüßung durch die Veranstalter
Grußwort der Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden

10:15-10:30 Uhr
Florian Bruns (Dresden) / Christian König (Halle/Saale)
Zur Einführung

10:30-11:10 Uhr
Thomas Beddies (Berlin)
Die Robert-Rössle-Klinik und die Robert-Rössle-Straße in Berlin-Pankow. Zum Streit um die ehrende
Erinnerung an einen „relativ belasteten“ Pathologen in der NS-Zeit

Kaffeepause

11:30-12:10 Uhr
Ortrun Riha (Leipzig)
Leipziger Eponyme: Wie man sich mit Erinnerungskultur Probleme einhandelt

12:10-12:50 Uhr
Benjamin Kuntz (Berlin)
Verehrt/Verteufelt: Zur Debatte um den Namensgeber des Robert Koch-Instituts

Mittagspause

13:40-14:20 Uhr
Martin Kiechle (Mainz)
Die Klinik für Psychiatrie und Neurologie „Hans Berger“ in Jena

14:20-15:00 Uhr
Matthis Krischel (Düsseldorf)
Zur Benennung zahnärztlicher Organisationen nach Erwin Reichenbach (1893-1973)
und Karl Häupl (1893-1960)

Kaffeepause

15:20-16:00 Uhr
Marina Lienert (Dresden)
Carus redivivus? Die selektive Rezeption des Weltbildes von Carl Gustav Carus 1923–2023

16:00-16:30 Uhr
Abschlussdiskussion
Moderation: Florian Bruns

Ausklang und Ende der Veranstaltung

Zur Erleichterung der Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 28. September 2023.

Die Zertifizierung als Fortbildungsveranstaltung durch die Sächsische Landesärztekammer ist beantragt.

Anfahrtsbeschreibung

Öffentliche Verkehrsmittel: Ab Bahnhof Dresden-Neustadt mit der Straßenbahnlinie 6 in Richtung Nieder-sedlitz bis Haltestelle Augsburger Straße/Universitätsklinikum.

PKW: Parkmöglichkeiten an der Haupteinfahrt des Universitätsklinikums, Fiedlerstraße/Augsburger Straße.

Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. med. Florian Bruns
Dr. phil. Christian König
florian.bruns@tu-dresden.de
christian.koenig@medizin.uni-halle.de

Kontakt

Carola Richter
Tel. 0351/3177-400
sekretariat.igm@tu-dresden.de

Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung